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7. Forschungswerkstatt

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Am 6. September 2023 fand die 7. Forschungswerkstatt zu bisherigen Erfolgen des Weißbuchs Stadtgrün und zukünftigen Handlungsschwerpunkten digital statt. Einführend wurde die Forschungsarbeit in den vergangenen drei Jahren vorgestellt. Zudem wurde die Rolle grün-blauer Infrastruktur für Gesundheitsvorsorge und Klimaanpassung betont. Mit den Begriffen „Schwammstadt“ und „Schwammlandschaft“ wird auch der Umgang mit Wasser als Voraussetzung für die Ökosystemleistungen des Grüns immer deutlicher im Stadtentwicklungsdiskurs platziert.

Wie lässt sich der zunehmende Druck zur Nachverdichtung mit dem Flächenanspruch des Stadtgrüns verbinden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Diskussionen. Obwohl sehr viele Einzelmaßnahmen durchgeführt wurden, bleibt offen, ob es sich hier schon um einen Trend der integrierten Stadtentwicklung handelt, sprich solche Maßnahmen Einzug in die Praxis halten.

In vier Kleingruppen mit Vertreter:innen verschiedener Disziplinen aus Kommunalverwaltung und -politik, Verbänden, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Planungsbüros wurden vielfältige Handlungsperspektiven deutlich. Wenig überraschend wird festgestellt, dass es eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Behörden und Ämtern über sektorale Grenzen und Stadtgrenzen hinaus braucht. Damit Kommunen wissen, welche Maßnahmen und Förderungen passend sind, sollten sie früh für die Wertigkeit von Grün begeistert und proaktiv beraten werden. Richtwerte und Orientierungswerte können dazu beitragen, dass Grün verbindlich umgesetzt wird.

Ein Thema wurde in der Forschungswerkstatt auf verschiedenen Ebenen betrachtet: die Verflechtung von Gesundheit und Grün. Möglichkeiten zur Naherholung hängen nachweislich mit verbesserter Gesundheit zusammen, deshalb ist qualitativ minderwertiger oder zu wenig Grünraum in sozial schwachen Gebieten ein Problem der Umweltgerechtigkeit. Die Bereitstellung von Ökosystemleistungen sollte sich nach vulnerablen Gruppen richten. Das Gesundheitswesen und die Stadtplanung könnten hierzu beispielsweise gemeinsam Hitzeaktionspläne ausarbeiten.

Die frühe Sensibilisierung von Bewohner:innen in der Planung birgt große Potenziale zur späteren Zusammenarbeit in der Umsetzung und Pflege grüner Infrastrukturen. Ein Mehrwert könnte zudem aus dem öffentlichen Zugang zu Daten für Bürger:innen entstehen. Auf diese Weise werden auch kleinere Grünräume wie Kleingärten und Privatgärten sichtbar.

Ein Ergebnispapier der 7. Forschungswerkstatt finden Sie hier: