Umsetzungsstand des Weißbuchs und Erkenntnisse aus dem Projekt
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wurden bei der Umsetzung des Weißbuch-Prozesses von einer wissenschaftlichen Prozessassistenz umfassend unterstützt. Diese Aufgabe übernahm zwischen Mai 2020 und Mai 2024 das Büro Urbanizers in Kooperation mit bgmr Landschaftsarchitekten. Die Forschungsassistenz bereitete Veranstaltungen vor wie u.a. Dialogforen und Forschungswerkstätten zum Austausch mit der "Grünen Branche" und moderierte sie. Außerdem betreute sie die Öffentlichkeitsarbeit, beriet zur Prozessstrategie, wertete Forschungsaktivitäten aus und leitete Forschungsbedarfe ab. In eigenen Expertisen setzte sie sich mit aktuellen Themen rund um Stadtgrün wie u.a. die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Klimaanpassung oder Umgang mit Wasser und Hitze in der Stadt auseinander.
Die zwischen 2020 und 2024 erarbeiteten Forschungserkenntnisse und Veröffentlichungen aus dem Projekt "Maßnahmen auf dem Gebiet Grün in der Stadtentwicklung - Umsetzung von Maßnahmen des Bundes aus dem Weißbuch Stadtgrün (Weißbuch-Umsetzung)" sind nachfolgend aufgelistet.
Kurzexpertise: Die Corona-Pandemie und Grün in der Stadt - Rückschlüsse durch Rezeptionen aus dem internationalen Raum
In dieser Expertise wurden verschiedene Aspekte einer veränderten Wahrnehmung des Stadtgrüns zusammengetragen. Da die Bedingungen der Pandemie weltweit unterschiedlich waren und sind, wurden internationale Medienberichte und Forschungsergebnisse herangezogen. Aufgrund des enormen medialen und wissenschaftlichen Interesses betrachtet diese Untersuchung ausschnitthaft Berichte und Studien aus dem internationalen Raum. Aus dieser Zusammenschau lassen sich bereits Tendenzen erkennen und Rückschlüsse für eine veränderte Bedeutung des Stadtgrüns ziehen.
Kurzexpertise: Corona und Grün in der Stadt
Kurzexpertise: Stadtgrün im wohnungsnahen Umfeld
Die Expertise widmet sich wohnungsnahen Grünflächen und beleuchtet neben der – ungleichen und unzureichenden – Verfügbarkeit auch Potenziale zu deren Ausbau. Diese finden sich sowohl in Bestandsquartieren als auch in Form von Entsiegelung, temporärer Nutzung oder Umwidmung und Nutzungsmischung bestehender Flächen. Zahlreiche Beispiele
zeigen hier, wie eine Nutzung dieser Potenziale auch in Anbetracht ebenfalls notwendiger Nachverdichtung in Städten und insbesondere den Innenstadtlagen gelingen kann. Außerdem wird erörtert, wie wohnungsnahe Grünflächen beschaffen sein müssen, um einen gesundheitlichen und ökologischen Nutzen erfüllen zu können. Dabei zeigt sich: Es gibt bereits viel vorhandenes Wissen, dass momentan jedoch noch nicht breitenwirksam zur Verfügung steht.
Kurzexpertise: Stadtgrün im wohnungsnahen Umfeld
Themenskizze: Das Konzept der Deep Time - Stadtentwicklung mit den Eigenarten des Raumes
Mit dem Konzept der Deep Time, also der Suche nach den Spuren der Urzeit, die bis heute wirken, werden Antworten gefunden, wie Stadtentwicklung unter Bezugnahme auf die Eigenarten des Raumes erfolgen kann. Dabei ist das Konzept der Deep Time nicht rückwärtsgewandt, sondern stellt die Frage, was aus dem erkannten Raumkontinuum der Deep Time Neues entwickelt werden kann und wie Stadt- und Landschaftsplanung die Strukturen des Naturraumes als Alleinstellungsmerkmal nutzen können, um Zukunft zu gestalten. An Beispielen wird gezeigt, wie Deep Time in der Stadt- und Landschaftsentwicklung genutzt werden kann. Weiterer Forschungs- und Handlungsbedarf wird aufgezeigt.
Themenskizze: Das Konzept der Deep Time - Stadtentwicklung mit den Eigenarten des Raumes
Das Weißbuch Stadtgrün in der Umsetzung: Querauswertung der Forschungen und strategischer Ausblick
Mit der Querauswertung wird eine übergreifende und komprimierte Auswertung von über 70 Forschungsprojekten zum Thema „Stadtgrün“ gegeben. Ziel ist es, über die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Weißbuch fokussiert zu berichten. Die Studie gibt essenzielle Ergebnisse aus der Bundesforschung der letzten Jahre wieder. Zentrale Erkenntnisse und Botschaften, Defizite, Forschungsbedarf und Handlungsempfehlungen dieser Forschungsvorhaben sollen so sichtbar gemacht werden.
Publikation: Stadtgrün wirkt!
Grün in der Stadt hat eine Vielzahl an Funktionen für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Bewohnenden sowie für das Stadtklima. Durch sich verändernde Umweltfaktoren in der Stadt werden die Arten unter Stress gesetzt, den sie ausgleichen müssen. Folglich ist die Wahl der zu nutzenden Arten entscheidend, da sie in ihren Anpassungsfähigkeiten variieren. Danach sollte auch der Standort der Anpflanzung gewählt werden, damit die Arten bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützend wirken können. Diese Expertise stellt den bisherigen Wissensstand zu der geeigneten Auswahl von Arten im urbanen Raum zur Anpassung an den Klimawandel dar.
Grafik: Das Konzept der Schwammlandschaft
Schwammlandschaftskonzepte, die es in dieser Form zurzeit nur vereinzelt gibt, erfordern eine intensive interkommunale und regionale Zusammenarbeit. Hier ist ein Perspektivwechsel erforderlich: Anstatt aus der Stadt in die Landschaft zu denken, rückt die Landschaft in den Fokus. Der landschaftliche/städtische Rand ist im Kontext der Schwammlandschaft im übertragenen Sinne als eine Art neue Mitte zu denken – vom Rand ins Land und zugleich in die Stadt hinein. Hierbei kann die Regionalplanung durch die Ausweisung von Flächen für den natürlichen Klimaschutz und Wasserrückhalt mehr als bisher zur Wasservorsorge, Kühlung und Biodiversität beitragen. Die Schwammlandschaft ist damit ein zielführender Anschlussbegriff für die Schwammstadt.
Diese Grafik wurde vom Landschaftsarchitekturbüro bgmr erstellt.
Grafik: Das Konzept der Schwammstadt
Vor zehn Jahren wurde der Begriff der Schwammstadt in der deutschsprachigen Klimaanpassungsdebatte eingebracht. Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist der Begriff nicht zuletzt durch Medienberichte weithin in Kommunalpolitik und -verwaltung bekannt. Die Schwammstadt ist zu einem Leitbegriff, besser noch zu einem Leitbild und -konzept dafür geworden, Hitze- und Dürrevorsorge mit Regenwassermanagement zu verknüpfen. Regenwasser ist demzufolge nicht länger als ‚Abwasser‘ – wie es noch im Wassergesetz bezeichnet wird – zu betrachten, sondern als eine inzwischen knappe Ressource. Wer bekommt das knappe Gut Wasser für die Verdunstung oder Versickerung, die Bewässerung sowie zur Stärkung des Wasserhaushalts der Fließ- und Kleingewässer?
Die Grafik wurde vom Landschaftsarchitekturbüro bgmr erstellt.
Grafik: "grün-blau wirkt!"
Die Relevanz von grün-blauer Infrastruktur in der Stadt soll auch weiterhin verdeutlicht werden. Die Grafik im Posterformat soll genau diesem Ziel nachgehen. Die Grafik „grün-blau wirkt“ stellt durch die professionelle Illustrierung von verschiedenen Potenzialräumen und bildhaft die Aspekte des Mehrwerts von grün-blauer Infrastruktur da.
Kurzexpertise: Instrumente und Strategien für das Stadtgrün - Internationale Beispiele
Die Instrumente oder Teilaspekte der internationalen
Beispiele sollen Inspirationen für die Weißbuch-Strategie zur Förderung
von Stadtgrün geben.
Aus den folgenden Fragestellungen wollen wir
lernen:
- Wie werden Entwicklung, Qualifizierung, Pflege, Sicherung und Schutz von Stadtgrün in anderen Staaten umgesetzt?
- Welche Instrumente und Strategien werden dabei verfolgt? Wie funktionieren sie?
- Wer ist für die Umsetzung verantwortlich bzw. wer wirkt mit oder wird beteiligt?
- Gibt es mit dem Weißbuch vergleichbare Instrumente in anderen Ländern?
Weitere gute Beispiele, die Learnings für Teilaspekte (z. B.
Netzwerkbildung, Strukturen, Umsetzung auf kommunaler Ebene)
versprechen, sind in fünf weiteren Steckbriefen aufbereitet und der
Expertise beigefügt.
Kurzexpertise: Instrumente und Strategien für das Stadtgrün - Internationale Beispiele
Kurzexpertise: Stadtgrün durch Digitalisierung resilient gestalten
Digitalisierung bietet die Möglichkeit, die Entscheidungs-, Planungs- und Managementprozesse für Stadtgrün zu unterstützen. Die Kurzexpertise fokussiert darauf, vielfältige Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools für grün-blaue Infrastrukturen darzustellen und ihren Nutzen für komplexe Planungsprozesse greifbarer zu machen.
Kurzexpertise: Stadtgrün durch Digitalisierung resilient gestalten
Kurzexpertise: Das Schwammprinzip als Zukunftsaufgabe der grün-blauen Infrastruktur in Stadt und Landschaft
Diese Publikation betrachtet inwiefern das Prinzip der Schwammstadt auf die Landschaft übertragen werden kann. Das Konzept der Schwammlandschaft wurde bisher wenig untersucht. Das Wasser soll in der Landschaft gehalten werden, um unter anderem als Hitzevorsorge für die angrenzenden Regionen zu fungieren. Somit wird Regenwasser nicht mehr als Abwasser betrachtet. Des Weiteren werden die Wechselwirkungen zwischen Stadt und Land dargestellt. Es wird untersucht, inwieweit der Fokus auf die Landschaft bzw. auf den landschaftlichen/städtischen Rand gerichtet werden sollte. So wird vom Rand in die Landschaft und gleichzeitig in die Stadt hinein gedacht.
Kurzexpertise: Hitzeprävention durch Stadtgrün
Durch den Klimawandel nehmen die Häufigkeit und Dauer von Hitze- und Trockenperioden zu. Zuden bilden sich Hitzeinseln an dicht bebauten und hoch versiegelten Standorten. Die Zunahme an Hitzeereignissen und die Bildung von Hitzeinseln hat Auswirkungen auf die Menschen, Flora und Fauna sowie auf den Wasser- und Bodenhaushalt. Die grün-blaue Infrastruktur der Stadt kann dabei helfen weitere Belastungen abzuschwächen.
In dieser Kurzexpertise werden Maßnahmen der grün-blauen Infrastruktur zur Hitzeprävention untersucht und inwiefern diese umgesetzt werden können. Dabei werden auch potenzielle Flächennutzungskonflikte berücksichtigt. Daraus wurden Handlungsempfehlungen entwickelt, die bei der Umsetzung unterstützen sollen.
Kurzexpertise: Den sozialen Zusammenhalt durch Stadtgrün stärken
Die veränderten Ansprüche an das Wohnumfeld, zuletzt gegeben durch
die Coronapandemie bedürfen einer neuen Gestaltung und Ausstattung der
wohnungsnahen Grünräume. Neben wichtigen Funktionen der
Klimawandelanpassung und -prävention hat wohnungsnahes Stadtgrün eine
große Bedeutung als sozialräumlicher Begegnungsort. Während dessen
klimawandelbezogene Wirkungen durch Forschungen zunehmend belegt und
qualifiziert werden können, liegen bezüglich der sozialräumlichen
Wirkungen bisher nur wenig Erkenntnisse vor.
In der Expertise werden zunächst die veränderten Ansprüche an das Wohnumfeld kurz dargestellt. Im Anschluss werden Möglichkeiten der Gestaltung und Belebung durch Aktivitäten des Stadtgrüns vorgestellt. Grundlagen bilden unterschiedliche Begleitforschungen zu Pilotprojekten des sozialen Zusammenhalts sowie Interviews mit Initiatoren eines Quartierparks in Aachen und des KoopLabs in Dortmund. Welche Grünräume es überhaupt gibt und wie sie den sozialen Zusammenhalt fördern, wird anhand mehrerer Beispiele illustriert. Welche Stellschrauben es zur Verstetigung von Projekten braucht wird abschließend vorgestellt.
Kurzexpertise: Den sozialen Zusammenhalt durch Stadtgrün stärken
Querauswertung II: Aktuelle bundesrelevante Forschungsprojekte zum Stadtgrün
Die Querauswertung II ergänzt die rückblickende Querauswertung I um aktuelle und zukünftige Projekte der Hochschulen und Richtungsakzente der Länder. Herausforderungen, die in verschiedenen Formaten im Prozess des Weißbuchs identifiziert wurden, werden hierbei mit den Forschungsprojekten abgeglichen. Diese werden fünf Schwerpunkten zugeordnet: Urbane grüne Infrastruktur, Blaue Infrastruktur, Biodiversität, Landschafts- und Regionalplanung und Wissenstransfer. Anschließend werden die Entwicklungen der Forschungslandschaft in den Kontext des Weißbuchs Stadtgrün sowie aktueller Gesetzesvorlagen und Strategien eingeordnet und Handlungsempfehlungen formuliert. Dabei zeichnet sich eine verstärkte Interdisziplinarität und Beteiligung unterschiedlicher Akteur:innen an der Umsetzung von Grün in der Stadt ab.
Querauswertung II: Aktuelle bundesrelevante Forschungsprojekte zum Stadtgrün
Kurzexpertise: Kommunale Freiraumsatzung
Bei dieser Kurzexpertise handelt es sich um eine fachgutachterliche
Ausarbeitung, die instrumentelle Möglichkeiten der Einbindung von
grün-blauer Infrastruktur im Siedlungsraum durch eine Freiraumsatzung
aufzeigt. Durch die Anwendung einer Freiraumsatzung in Kombination mit
einem Freiflächengestaltungsplan können Maßnahmen der
Freiraumqualifizierung und Klimaanpassung wie Hitze- und Dürrevorsorge
stärker bei Neu- und Umbauvorhaben eingefordert werden.
Die Kommunen erarbeiten selbstständig und auf freiwilliger Basis das Instrument der Freiraumsatzung auf Grundlage der Landesbauordnung sowie weiterer Anforderungen an die Freiraumgestaltung. Veranschaulicht wird dieser Prozess in der Kurzexpertise durch Musterinhalte einer Freiraumsatzung und durch eine Visualisierung eines Freiflächengestaltungsplans.
2. Dialogforum: "Weißbuch Stadtgrün - Umsetzung und Perspektiven"
Am 23. November 2020 fand zum zweiten Mal das Dialogforum zum Weißbuch Stadtgrün statt. Bei diesem diesmal digitalen Austauschformat für Bund, Verbände und andere Multiplikatoren widmeten sich rund 60 Teilnehmende den Fragen: Wie kommt das Weißbuch vor Ort an? Welche Herausforderungen ergeben sich und was sollte verbessert werden? Auch die aktuellen Herausforderungen für das Stadtgrün durch die COVID-19-Pandemie wurden diskutiert.
Die Ergebnisse fließen in den weiteren Prozess zur Umsetzung des Weißbuchs ein. Die Multiplikatoren und Verbände sollen die Themen in ihren eigenen Reihen voranbringen.
2. Dialogforum: "Weißbuch Stadtgrün - Umsetzung und Perspektiven"
3. Dialogforum: "Stadtgrün zwischen Anspruch und Wirklichkeit"
Unter dem Titel „Stadtgrün zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ fand am 13. Mai 2022 das 3. Dialogforum „Weißbuch Stadtgrün“ in Berlin statt. Mit etwa 25 Personen aus Verbänden, Vereinen und NGOs ging es um die Frage, wie die Diskrepanz zwischen ideellen Ansprüchen an das Stadtgrün und momentanem Umsetzungsstand der im Weißbuch definierten Ziele aufgelöst werden kann. Aus der offenen Diskussion konnten zahlreiche Forderungen, Wünsche und Hinweise gewonnen werden, die zur Anpassung gesetzlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen und von Förderprogrammen sowie strukturellen Rahmenbedingungen hilfreich sind.
Am 2. Juni 2023 fand unter dem Titel „Der Beitrag von Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu einer klimaresilienten Entwicklung grün-blauer Infrastruktur“ das 4. Dialogforum „Weißbuch Stadtgrün“ digital statt. Bei knapper Flächenverfügbarkeit der dringenden Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nachzukommen und gleichzeitig urbanes Grün zu fördern, stellt eine zentrale Herausforderung dar, wenn es um die Gestaltung von sozial- und umweltverträglichen Städten geht. Diesmal wurde das Gespräch zwischen Wohnungswirtschaft und Multiplikatoren des Stadtgrüns geführt. Folgende Fragen wurden diskutiert:
- Wie gewinnt die eine Seite die andere als Partner?
- Was ist erforderlich, um klimaresiliente und gesundheitsfördernde Lösungen auf knappem Raum kostengünstig umzusetzen?
Die Teilnehmenden diskutierten mögliche Lösungsansätze, wie bauwirtschaftliche Notwendigkeiten mit qualitätsvollem Grün verbunden werden können. Vielversprechend ist eine Qualifizierungsoffensive für die Außenanlagen in der Bestandsentwicklung. Dafür gibt es gute Beispiele, genauso wie für den Neubau. Hier ist es so, dass die Ergebnisse umso effizienter und nachhaltiger sind, je früher im Prozess die jeweiligen Akteure der Themen „Grün“ und „Bauen“ am selben Tisch sitzen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der diesbezügliche Austausch fortgesetzt werden muss, auch um das bestehende Wissen zu verbreiten.
5. Forschungswerkstatt: "Grün in der Stadt"
Die 5. Forschungswerkstatt „Grün in der Stadt“ fand am 22. Juni 2021 digital statt. In Keynotes
und Gesprächsrunden wurden künftige Leitthemen der Grünentwicklung
identifiziert. Dabei standen neben den Folgen der Corona-Pandemie auch
die Mehrfach- und Übernutzung von Grünstrukturen und zunehmender
klimabedingter Stress für Stadtpflanzen im Fokus. Aus den Ergebnissen
werden nun Ansatzpunkte für die weitere Forschung zum Stadtgrün
abgeleitet. Folgende zentrale Erkenntnisse ergaben sich daraus:
- Es gilt, die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau von Stadtgrün zu verbessern.
- Das Management und die Pflege des Stadtgrüns sollten vermehrt lokal organisiert, das heißt Akteure auf Quartiersebene sowie Bürgerinnen und Bürger vor Ort sollten stärker eingebunden werden.
- Ein niedrigschwelliger und sozial gerechter Zugang zu Stadtgrün muss stärker gefördert werden als bisher.
- Pflanzen und Grünstrukturen sollten verstärkt für den Umwelt- und Klimaschutz genutzt werden.
- Stoffkreisläufe und Ökosystemleistungen von Stadtgrün in der gebauten Umwelt sollten in Planungsprozessen stärker berücksichtigt werden.
6. Forschungswerkstatt: "Grün in der Stadt"
Die 6. Forschungswerkstatt „Grün in der Stadt“ fand am 1. Dezember 2022 digital statt. Unter Einbezug von Vertreterinnen und Vertretern aus den Projekten der Querauswertung
wurde der Frage nachgegangen, wie das Wissen zum Grün in der Stadt besser in
die Breite getragen werden kann. Was ist erforderlich, damit der
Wissenstransfer in die Praxis gelingen kann?
7. Forschungswerkstatt: "Erfolge des Weißbuchs Stadtgrün, mittelfristige Handlungs- und Forschungsschwerpunkte"
Am 6. September 2023 fand die 7. Forschungswerkstatt zu bisherigen Erfolgen des Weißbuchs Stadtgrün und zukünftigen Handlungsschwerpunkten digital statt. Einführend wurde die Forschungsarbeit in den vergangenen drei Jahren vorgestellt. Zudem wurde die Rolle grün-blauer Infrastruktur für Gesundheitsvorsorge und Klimaanpassung betont. Mit den Begriffen „Schwammstadt“ und „Schwammlandschaft“ wird auch der Umgang mit Wasser als Voraussetzung für die Ökosystemleistungen des Grüns immer deutlicher im Stadtentwicklungsdiskurs platziert.
1. Fachgespräch: "Rechtsinstrumente zur Stärkung der urbanen grün-blauen Infrastruktur"
Das 1. Fachgespräch unter dem Titel „Rechtsinstrumente zur Stärkung der urbanen grün-blauen Infrastruktur“ fand am 7. Dezember 2022 im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Berlin statt. Teilgenommen haben vier renommierte Rechtsexpertinnen und Rechtsexperten. Ziel war es, Ansätze für Gesetzesänderungen im Rahmen der aktuellen BauGB-Novelle zu erarbeiten. Themen waren gesamtstädtische und teilräumliche Freiraumkonzepte zur Entwicklung grün-blauer Infrastruktur, die Einführung eines Grünflächenfaktors (GFF) oder die Einführung von verbindlichen Zielgrößen zur kommunalen Grünraumversorgung.
2. Fachgespräch: "Eckpunkte für ein Handlungsprogramm zur urbanen grün-blauen Infrastruktur"
Das 2. Fachgespräch fand am 17. Mai 2023 unter dem Titel „Eckpunkte für ein Handlungsprogramm zur urbanen grün-blauen Infrastruktur“ statt. Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter aus den Forschungsbehörden, die den Weißbuch-Prozess seit Langem begleiten. Ausgehend von einem kurzen Rückblick auf die bisherige Umsetzung von Maßnahmen aus dem Weißbuch Stadtgrün ging es um das gemeinsame Gespräch zu Aufgaben, die in der kommenden Zeit leitgebend für Grün in der Stadt und die Fortsetzung des Weißbuch-Prozesses sein sollten. Wo liegen die großen Hebel, um die urbane grün-blaue Infrastruktur weiter zu verbessern?