Stadtgrün sozial verträglich und gesundheitsförderlich entwickeln
Öffentliche Grün- und Freiflächen haben als Begegnungs- und Aufenthaltsorte eine hohe Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt und die Quartiersidentität. Als Räume für Bewegung und die tägliche Erholung tragen sie maßgeblich zur Gesundheitsvorsorge bei. Insbesondere wohnungsnahe Grünräume, werden in Städten immer wichtiger. Das hat die COVID-19-Pandemie besonders deutlich gemacht. Jedoch sind Flächen dafür in Städten und Gemeinden ungleichmäßig verteilt: Innerstädtische Quartiere mit einer dichten Blockrandbebauung oder sozial benachteiligte Stadtteile verfügen selten über qualitativ hochwertige, ausreichend große und einladende öffentlich zugängliche Grün- und Freiflächen. Deshalb sollte bei der Quartiersentwicklung zukünftig auf eine ausreichende, qualitätsvolle Ausstattung mit Stadtgrün und auf die Vernetzung der Grün- und Freiräume geachtet werden. Diese sollten öffentlich zugänglich sowie fußläufig und barrierearm erreichbar sein. Eine wesentliche Rolle hierbei kommt der Entsiegelung, Begrünung und multifunktionalen Nutzung derzeit versiegelter und monofunktional genutzter Flächen zu, beispielsweise Verkehrs- oder Konversionsflächen. Eine wichtige Aufgabe wird sein, ehrgeizige Pläne zur Begrünung der Städte aufzustellen und schrittweise umzusetzen, um Begegnung, Bewegung und Erholung in der Natur mitten in der Stadt für alle Bevölkerungsgruppen als Teil von Lebensqualität zu sichern.
Die Möglichkeiten für Treffen im Freien sind von großem sozialem Wert – nicht nur in Zeiten einer Pandemie. Egal ob im begrünten Innenhof oder belebten Park, das Zusammensein mit Familie, Freunden und Nachbarn stärkt das psychische und körperliche Wohlbefinden, schafft Gemeinschaft und fördert Strukturen, sich gegenseitig zu unterstützen.
Sportliche Aktivitäten in urbanen Grünräumen sind für viele Menschen in der Stadt ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags. Dafür müssen Grünflächen entsprechend vernetzt und Wege mit geeigneten Oberflächen sowie Flächen für Sport und Spiel angelegt werden. Grünräume sollten mit Mobiliar ausgestattet sein, aber auch mit Bäumen, die Frischluft und Schatten spenden.
Menschen mit niedrigem Einkommen und Bildungsstand sind oft höheren Umweltbelastungen ausgesetzt. Qualitätsvolle Erholungsräume im wohnungsnahen Umfeld reduzieren insbesondere in benachteiligten Quartieren Belastungen für die Gesundheit. Ziel ist es, langfristig gesunde Umwelt- und Lebensbedingungen für alle zu schaffen.
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