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Expertise „Die Corona-Pandemie und Grün in der Stadt: Rückschlüsse durch Rezeptionen aus dem internationalen Raum“

C Urbanizers Expertise Corona und Stadtgrün
© Urbanizers

In dieser Kurzexpertise werden verschiedene Aspekte einer veränderten Wahrnehmung des Stadtgrünszusammengetragen. Die Debatten, die in der Medienlandschaft, der Fachpresse, der Forschung und zwischen den politischen Akteuren geführt wurden, unterstreichen viele Herausforderungen, die bereits vor der Coronakrise bestanden. Der Einfluss des Grüns auf die psychische und physische Gesundheit und die Bedeutung des Zugangs zu wohnortnahen Grünflächen wurden durch Forschungsprojekte unter Coronabedingungen bestätigt. Ebenso traten Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum und sozialräumliche Ungleichheiten deutlicher hervor. Planungsansätze, die auf eine integrierte und kompakte Stadtentwicklung setzen, erfahren eine neue politische und mediale Aufmerksamkeit. Gleichwohl bestätigen sich bekannte Herausforderungen wie sektorale Flächenkonkurrenzen: Flächenbedarfe für dringend benötigten Wohnraum, soziale Infrastrukturen oder Gewerbeflächen konkurrieren mit dem Ausbau von urbanen Grünräumen.

Die Untersuchungsergebnisse heben hervor, wie relevant Sekundäraspekte für die
Entwicklung des urbanen Grüns sind: Die Coronapandemie und Stadtgrün haben auf den ersten Blick zunächst nichts miteinander zu tun, die Folgen der Pandemie (Social Distancing, Home Office etc.) wirken sich aber auch auf die Nutzung und damit Wahrnehmung von Grün in der Stadt aus und stellen neue Herausforderungen an die Entwicklung von Stadtgrün. Die positive Wahrnehmung des Grüns in der Bevölkerung, die sich durch die Coronakrise verstärkt hat, sollte durch die Fachplanung und die Politik weitergetragen werden. Die Ergebnisse zeigen außerdem, wie entscheidend das Erheben von Daten, z.B. zur Wahrnehmung und Nutzung von Stadtgrün, für die Förderung von Grün ist. Auch das Auswerten von empirischen Studien aus dem internationalen Raum ist lohnenswert, um dem Stadtgrün mehr Gewicht zu geben. Mit Blick auf bestehende und kommende Krisen, insbesondere eine verschärfte Klimakrise, lassen sich aus der Pandemie wertvolle Erkenntnisse ableiten. Das gilt speziell für präventive Maßnahmen, die einerseits den Klimaschutz und andererseits die Anpassung an die Folgen des Klimawandels betreffen. In beiden Bereichen muss Grün in der Stadt mitbedacht werden. Hervorzuheben ist dabei der suffiziente Ausbau vongrünen und blauen Infrastrukturen.

Die gesamte Expertise zum Nachlesen finden Sie hier: https://gruen-in-der-stadt.de/forschung-und-modellprojekte/corona-expertise